JEDER TIEFPUNKT IST AUCH EIN WENDEPUNKT

In unserem diesjährigen Werkstattgespräch soll es um Sanierung und Restrukturierung bei drohender Insolvenz gehen, also um den nachhaltigen Umgang mit einem Tiefpunkt. Nun wollen wir so eine Bruchlandung, wie es eine drohende Insolvenz nun einmal ist, nicht verklären; aber wir wollen auch nicht diejenigen mit dem halbleeren Glas sein. H. Hesse formulierte zu einer analogen Situation: „… jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft …“. Genau so wollen wir das auch sehen.

Natürlich könnten Sie sagen, dass ein solches Thema nur dann spannend ist, wenn man nicht selber davon betroffen ist. Aber trotzdem: als Mensch, der den Kaizengedanken des KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) verinnerlicht hat, zeigen sich mit einer Sanierung unwiderstehlich wertige Optionen auf, die keinem erfahrenen Restrukturierer entgehen können. Denn ein gesamtes, mehr oder weniger funktionierendes Unternehmen ist schlichtweg mehr wert, als die Summe seiner Einzelteile.

Oft gehen einer (drohenden) Insolvenz Managementfehler voraus. Organisatorische sowie Führungsstrukturen werden deshalb analysiert. Das Modernisieren, bzw. Optimieren einiger Geschäftsfelder ist ja per se eher positiv zu bewerten. Wäre es nicht so unbequem, hätte es vielleicht rechtzeitig eingeleitet werden können. Und nicht zu vergessen: Ein funktionierendes Risiko-Management spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, wie uns Corona gerade deutlich vor Augen geführt hat.

Dr. Marc Menge war betroffen. Er wird berichten, wie es ihm als frisch eingestellter Technischer Leiter in einem Unternehmen mit beginnender Insolvenz ergangen ist. Die einfachsten Dinge können in so einer Situation zur täglichen Herausforderung werden, in der man um Ressourcen kämpfen muss wie ein Löwe.

Lars Krümmel ist und war noch nie betroffen. Als Geschäftsführender Gesellschafter der Gehrke Econ Unternehmensberatungsgesellschaft mbH steht er aber bei Restrukturierungs- und Sanierungsprojekten im Mittelstand zwischen den Banken und den insolvenzgefährdeten Firmen. Aus dieser Position heraus hat er einen ganz und gar einzigartigen Blickwinkel auf kritische, unternehmensrelevante Situationen. Denn wenn er verhandelt, geht es ums Ganze.

Dr. Michael Schachler war jahrelang der Schadensbegrenzer bei einem großen internationalen Automobilzulieferer. Bei dem global agierendem Tier 1, Yanfeng Automotive (ehemals Johnson Controls Automotive), war er für den Umgang mit insolvenzgefährdeten Lieferanten nach der Lehmann-Pleite zuständig. Aus dieser Perspektive heraus erlaubt er uns einen Einblick in sein Wissen.

Freuen Sie sich auf dieses Thema, bei dem es um die Interessen vieler unterschiedlicher Stakeholder geht. Zwischendurch und im Anschluss an die Vorträge wird es wieder reichlich Gelegenheit für den persönlichen Austausch mit Gleichgesinnten geben. Dabei haben wir in diesem Jahr auch die Coronaregeln im Blick. Es wird deshalb nur eine beschränkte Anzahl von Teilnehmern mit festen Sitzplätzen geben. Wir haben aber auch einen überdachten Außenbereich, der in den Pausen mit genutzt werden kann. Für ihr leibliches Wohl sorgen wir situationsgerecht. Krisen erfordern Kreativität. Wir haben die feste Absicht, Sie zu damit überraschen.