Eine variable Fixkostengestaltung ermöglicht intelligentes Reduzieren in Krisenzeiten.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise hören wir derzeit oftmals von der variablen Fixkostengestaltung oder der Konzentration auf die Kernfähigkeiten. Häufig werden damit einhergehend mögliche Outsourcing-Aktivitäten ins Spiel gebracht.
Aus Sicht der pareto-Partner greift dies aber viel zu kurz. Gerade in Krisenzeiten stellen Unternehmen fest, dass auch ihre variablen Kostenblöcke gar nicht so variabel sind wie gedacht, denn oft sind Outsourcing-Verträge über einen längeren Zeitraum „in Stein gegossen“. Eine Anpassung der Löhne und Materialkosten ist in dem erforderlichen Ausmaß und der gebotenen Zeit nicht umsetzbar ohne Kollateralschäden in Kauf zu nehmen. Wenn beispielsweise große Firmen ihre Lieferanten nicht bezahlen, um die Liquidität zu sichern, dann sind diese nach der Krise möglicherweise gar nicht mehr vorhanden und neue Probleme beginnen. Am Markt erfolgreiche Akteure pflegen deshalb mit ihren Lieferanten eine langfristige und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Auch werden in Zeiten, in denen Fachkräfte schwer zu bekommen sind viele Unternehmen alles daran setzen, ihre guten Mitarbeiter trotz der Fixkosten zu halten. Auf der anderen Seite haben gerade diese Fixkosten in vielen Unternehmen einen signifikanten Anteil an den Gesamtkosten.
Aus diesen Gründen halten wir die Unterscheidung von fixen und variablen Kosten generell für wenig hilfreich. Es kommt vielmehr darauf an, dass Unternehmen über ein transparentes Kostenmanagement für alle Kosten verfügen oder es möglichst schnell entwickeln. Dazu ist nicht nur eine verursachungsgerechte Kostenzuordnung zwingend erforderlich, sondern es müssen alle Kostentreiber strukturiert erfasst und bewertet werden. Stetige Überprüfung, Weiterentwicklung und Optimierung begleiten diesen Prozess. Hierzu bieten sich Checklisten an, die sicherstellen, dass die wesentlichen Aspekte zur Kostenoptimierung nicht übersehen werden.
Auch wenn sich zunächst einige Kostenblöcke nicht verändern lassen, sollte das mittel- und langfristige Potential nicht aus den Augen verloren werden. In vielen Fällen lassen sich vermeintlich fixe Kosten doch schneller senken als gedacht. Damit wird deutlich, dass das Thema Kostenmanagement eine permanente Herausforderung darstellt und eine strategische Unternehmensbedeutung hat.